1953 – 1970

Aus einem nach dem 2. Weltkrieg gegründeten, insolventen metallverarbeitenden Betrieb entstand ab dem 01. Mai 1953 der VEB Stahl- und Apparatebau Genthin (STAG). Die Herstellung von Druckbehältern und unterschiedlichen Stahlbaukomponenten bildete den Kern des Produktionsprogramms des Betriebes. Das Unternehmen entwickelte sich zu dem bedeutendsten Hersteller von verzinkten Warm- und Heißwasserbereitern sowie Druckluft- und Druckwasserbehältern Ostdeutschlands.

1970 – 1990

Der bisher kreisgeleitete Betrieb wird im Zuge der Konzentration der Wirtschaftskapazitäten dem VEB Schwermaschinenkombinat „Ernst Thälmann“ Magdeburg (SKET) als Kombinatsbetrieb zugeordnet. Neben dem stark ausgebauten Bereich der Behälterfertigung für ein modernes Wohnungsbauprogramm wurden mittelschwere Stahlbauteile für das Walzwerks- und das Zementanlagenprogramm des Kombinates gefertigt sowie Verzinkungsleistungen für diverse Branchen angeboten. Mit der Aufnahme der Entwicklung, Fertigung und industriellen Instandsetzung von neuester Technik für den Militärbereich waren ein sprunghafter Anstieg von Umsatz, Personal, Kapazitäten und umfangreiche Investitionen sowie die Vergrößerung des Firmengeländes auf über 180.000 m² verbunden.

Gleichzeitig wurde zur Sicherung des erheblichen Personalbedarfes an qualifizierten Facharbeitern und Ingenieuren eine Vielzahl von Wohnungen in der Stadt Genthin errichtet und bereitgestellt. Im Jahr 1990 waren im STAG ca. 1.250 Personen beschäftigt.

1990 – 1993

Einen Wendepunkt in der Geschichte des Betriebes stellten die politischen Veränderungen nach dem Herbst 1989 dar. Im Juni 1990 wurde mit Wirkung zum  01. Mai 1990 der VEB Stahl- und Apparatebau Genthin zur Stahl- und Apparatebau GmbH umgewandelt. Als Unternehmen der SKET Magdeburg AG war die STAG GmbH der 1990 geschaffenen Treuhandgesellschaft in Berlin unterstellt. Die Jahre bis Ende 1993 waren durch eine Vielzahl von Ausgliederungen und Verkäufen von Teilbereichen des Unternehmens, eine völlige Umorientierung des Produktionsprofils sowie einen umfangreichen und schmerzhaften Personalabbau bestimmt.

Im Ergebnis des Umgestaltungsprozesses entstand der Industriepark  „Am Werder“, der nunmehr das größte produzierende Industriegebiet im Altkreis Genthin darstellt. Namhafte Unternehmen sind auch heute noch hier ansässig. Wesentlichen Anteil an der positiven Entwicklung der geschrumpften STAG GmbH hatte die Entscheidung zur Fertigung von Flüssiggasbehältern für die großen und mittleren Versorgungsunternehmen in Deutschland. In kürzester Zeit wurde der Bereich der Behälterfertigung für dieses Produktionsprogramm fit gemacht und als erster der ostdeutschen Hersteller von Flüssiggasbehältern am Markt aktiv.

Parallel  zu den Umstrukturierungs- und Investitionsmaßnahmen wurden umfangreiche Privatisierungsverhandlungen mit diversen in- und ausländischen Investoren unter Teilnahme der Treuhandanstalt  geführt. Im Dezember 1993 wurde der Verkauf des Unternehmens zum 01.01.1994 an die holländische Polynorm N.V. mit Sitz in Bunschoten erfolgreich abgeschlossen.

1994 – 2000

Mit der Übernahme wurde die STAG GmbH der zur Polynorm N.V. gehörenden Flamco-Gruppe zugeordnet. Das Unternehmen firmierte nunmehr unter dem Firmennamen „Flamco STAG Behälterbau GmbH“. Neben den Flüssiggasbehältern wurde das Großgefäß-Programm für die Flamco-Gruppe übernommen und durch umfangreiche technische Entwicklungen um zahlreiche technische Spitzenprodukte, z.B. die kompressor- bzw. pumpengesteuerte Druckhaltung, vervollkommnet.

Gleichzeitig wurde der Bereich der Speicherfertigung durch zahlreiche Baureihen emaillierter Behälter, Pufferspeicher und entsprechender Sonderbehälter weiterentwickelt. Ende 1994 wurden der Flamco STAG Behälterbau GmbH eine Reihe von Tochterunternehmen unterstellt, wie die Flamco Flexcon GmbH, die Wemefa GmbH sowie ein weiteres Unternehmen der Polynorm-Gruppe.

2001 – 2013

Im Zusammenhang mit einer Straffung der Organisationsstruktur der Flamco-Gruppe sowie der Übernahme der Polynorm-Gruppe durch den österreichischen Konzern Voestalpine wurde entschieden, das operative und das Beteiligungsgeschäft der Flamco STAG Behälterbau GmbH zu trennen. Das operative Geschäft mit allen Assets außer den Beteiligungen wurde in das neue Tochterunternehmen „Flamco STAG GmbH“ eingebracht.

Umfangreiche Investitionen in Ausrüstungen der Behälterfertigung, zahlreiche neue Produktentwicklungen sowie eine Erweiterung des Produktionsprofils um Produkte der Heizungstechnik prägten die folgenden Jahre. Den kompletten Vertrieb der Produkte übernahm ab 2004 die Vertriebsgesellschaft Flamco Wemefa GmbH (ehemals Flamco Flexcon GmbH).

2014 - 2019

Die komplette Flamco-Gruppe wurde von der österreichischen Voestalpine AG an die holländische Aalberts Industries N.V. veräußert. In diesem Zusammenhang wurde die Eigenständigkeit des Unternehmens ab 2016 gestärkt. Die Verantwortung für den Vertrieb von selbstständig entwickelten und produzierten Produkte wurde wieder vollständig übernommen. Weiterhin erfolgte die Umbenennung zum alten Firmennamen „STAG GmbH“.

2020 - heute

Im Januar 2020 wurden 100 % der Gesellschaftsanteile durch den Geschäftsführer Michael Jungk übernommen. Die langjähre Tradition und das Vermächtnis der Unternehmensgeschichte bleiben bewahrt. Es beginnt ein neues Kapitel eines nun  inhabergeführten Unternehmens, welches sich der nachhaltigen, verantwortungsvollen und konsequenten Weiterentwicklung verschrieben hat.